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Seiten rund ums Thema Relief


www.terrainmodels.com

Englischsprachiger Überblick zur Geschichte des Reliefbaus, erstellt durch das Institut für Kartographie der ETH Zürich

 

Ernst Schefer, Amriswil

Ernst Schefer erstellt in akribischer Arbeit Treppenstufenreliefs kleinster Äquidistanzen von Schweizer Landschaften, bedruckt mit der Schweizer Landeskarte.



LITERATUR

Toni Mair, Susanne Grieder:

Das Landschaftsrelief
Symbiose von Wissenschaft und Kunsthandwerk

Verlag hier + jetzt
1. Auflage 2006; ISBN-13: 978-3039190379
Aktuelles Standardwerk des Reliefbaus


Dreidimensionale Wahrnehmung

beim Menschen


Der Mensch nimmt seine Umgebung durch anatomische Voraussetzungen und vor allem durch die Leistungsfähigkeit seines Gehirns dreidimensional wahr.

 

Stereoskopisches Sehen

Wir betrachten unsere Umwelt durch zwei Augen, die einige Zentimeter von einander entfernt sind. Jedes Auge sieht die vor ihm liegende Szene also aus einem zum anderen Auge jeweils leicht verschobenen Winkel, der sogenannten Parallaxe. Je näher sich ein betrachteter Gegenstand befindet, desto größer ist dieser Winkel, für Szenen in weiter Entfernung verschwindet der Winkel. Nahe gelegene Gegenstände befinden sich also für jedes Auge vor dem entfernten Hintergrund an einer leicht versetzten Position.

Das Gehirn nutzt diese Bildinformation, um eine räumliche Tiefe zu erzeugen, die vor dem Betrachter liegende Szene erscheint dreidimensional.

Diese Technik hat manchmal jedoch einen Nachteil, den wir im Alltag aber in der Regel nicht als störend empfinden:  Fixieren wir nahe Gegenstände, so sehen wir den Hintergrund doppelt; betrachten wir den Hintergrund, so erscheinen sehr nahe im Vordergrund liegende Gegenstände doppelt.

Das beschriebene Verfahren funktioniert aber nur auf relativ kurze Entfernungen. Die beiden menschlichen Augen sind nur 5-7 cm voneinander entfernt,  bereits bei Entfernungen von einigen hundert Metern werden die Parallaxenwinkel so klein, dass der Effekt für das Gehirn nicht mehr wahrnehmbar ist.


Das heißt aber, dass wir Berge und Landschaften grundsätzlich nur zweidimensional wahrnehmen - ihre Dimensionen und Entfernungen sind zu groß, als dass das stereoskopische Sehen hier funktionieren würde.


So ist für einen Betrachter der realen Szenerie des nebenstehenden Bildes nicht erkennbar, dass die Mittelspitze des Watzmann mehrere Hundert Meter hinter dem äußerst rechten Gipfel (Hocheck) liegt. Und auch nicht, dass der linke Teil der sonnenbeschienenen Wand gar mehr als einen Kilometer weiter entfernt ist, als die rechten Teile. Und schon gar nicht nimmt der Mensch wahr, dass der Mond in der Szene achtzigtausend mal weiter entfernt ist, als der Watzmann.

Berge nehmen wir also meistens nur zweidimensional als Hintergrund wahr. Nur durch Umstände wie der Staffelung von Gebirgskämmen, mit der Entfernung zunehmendem Dunst oder ähnlicher Effekte wie in der Abbildung links wird die Tiefe erkennbar - und sogleich empfinden wir solche Bilder als eindrucksvoll.

3D-Wahrnehmung bei Reliefs


Was geschieht nun bei der Betrachtung von Reliefs? Diese entsprechen von ihren Dimensionen genau jenem Betrachtungsabstand, den der Mensch durch stereoskopisches Sehen ideal dreidimensional wahrnehmen kann. Objekte wie Berge und Landschaften, die wir normalerweise nur als zweidimensionalen Hintergrund erfahren, sind nun plötzlich real dreidimensional.

Dies macht die Faszination und den »Aha-Effekt« bei Reliefs aus.


Damit wird aber auch ein »Problem« dieser Website deutlich:  Wenn denn nun die Dreidimensionalität der Reliefs der Kern der Faszination ist - wie soll diese dann in der Website, die ja über einen zweidimensionalen Bildschirm betrachtet wird, vermittelt werden?


Es gibt mittlerweile zahlreiche Techniken, um auf Bildschirmen einen dreidimensionalen Eindruck zu erzeugen - durch Imitation des stereoskopischen Sehens. Jedem Auge muss ein eigenes Bild geboten werden, dass aus einem leicht unterschiedlichen Winkel aufgenommen ist.

Man benötigt dazu entweder eine spezielle Brille, oder aber einen speziellen Bildschirm.  Da letzteres kaum vom Betreiber einer Website zu leisten ist, bleibt die Wahl der Brillentechnik:  In den Galerien dieser Website findet man daher sogenannte Anaglyphenbilder in rot und cyan. Durch das Betrachten mit einer entsprechenden Brille erscheint das Bild dreidimensional.


Die Brillen sind bei Optikern und auch im Internetversand erhältlich,  auf Wunsch sende auch ich Anaglyphenbrillen zu - Anfrage gerne per Email, siehe Impressum.

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